Die Flexible Jugendhilfe geht von der aktuellen Lebenssituation der Jugendlichen aus, setzt bei den ganz spezifischen Bedürfnissen an und kann, wie aus dem Namen hervorgeht, der individuellen Entwicklung der Jugendlichen unkompliziert angepasst werden. Zu Beginn der Betreuung steht häufig die Sicherung von Grundbedürfnissen wie Wohnraumversorgung und materielle Absicherung.
Da die meisten der 14-21jährigen langjährige Jugendhilfeerfahrungen mit mehreren Wechseln hinter sich haben, werden sie von einem*einer Bezugsbetreuer*in kontinuierlich über den gesamten Hilfezeitraum betreut. Sie lernen, sich im Alltag besser zurechtzufinden, mit Geld umzugehen und für sich selbst zu sorgen. Die Betreuer*innen ermutigen die Jugendlichen, sich mit sich selbst und ihrer Familie auseinander zu setzen und helfen ihnen, sich kleine, aber realistische Ziele zu stecken. Gemeinsam mit den Betreuer*innen arbeiten die Jugendlichen dann daran, diese Ziele zu erreichen und ihren Platz im Leben und in der Gesellschaft zu finden.
Hier können intensive und flexible Betreuungsformen entwickelt und verwirklicht werden, die den unterschiedlichsten Lebenssituationen der jungen Menschen Rechnung tragen. Die zielgerichtete Gestaltung des Hilfeprozesses wird von erfahrenen und qualifizierten Sozialarbeiter*innen gemeinsam mit den jungen Menschen und deren Umfeld umgesetzt. Die räumlichen Gegebenheiten der Flex-Station ermöglichen auch die Realisierung von Gruppenangeboten und Freizeitaktivitäten.
Die FLEX – Flexible Jugendhilfe
bietet flexible Betreuung mit situations- und bedarfsorientierter Gestaltung der Leistungen nach §§ 30, 34 und 35, 35a SGB VIII. Die Jugendlichen werden zu Hause, in trägereigenen Wohnungen, in eigenem Wohnraum oder auf der Straße betreut.
Zielgruppe
- sind junge Menschen ab 14 Jahren in entwicklungsbeeinträchtigenden Lebenssituationen mit
traumatischen Erfahrungen - Fluchttendenzen aus der Familie
- fehlender Tagesstruktur
- schuldistanziertem Verhalten
- Verwahrlosungstendenzen / Trebegang / Obdachlosigkeit
- Delinquenz
- Suchtverhalten
Unsere Ziele
- fallbezogene Hilfe zur Selbsthilfe
- Erschließung der familiären, sozialen und sozialräumlichen Ressourcen
- Einbindung und Aktivierung der Eltern
- Entwicklung und Umsetzung einer Schul- und Ausbildungsperspektive
- Stärkung der persönlichen Ressourcen und Förderung der individuellen und sozialen Entwicklung
- Entwicklung einer realistischen eigenverantwortlichen Lebensperspektive
- optional: Rückführung der Jugendlichen in ihre Familien
Unser Team
besteht aus Sozialpädagog*innen mit mehrjähriger Berufserfahrung und z. T. Zusatzausbildung. Regelmäßige Teamsitzungen, Supervision und Fortbildungen sind qualitativer Bestandteil unserer Arbeit.
Unsere Angebote
- schnelle Hilfe in akuten Krisensituationen
- Klärung der Wohnsituation und Sicherung der Grundbedürfnisse
- regelmäßige und verbindliche Betreuungsgespräche
- Elterngespräche / Gespräche mit anderen Bezugspersonen
- Trainieren alltagspraktischer Kompetenzen und Aufbau einer geregelten Tagesstruktur
- Heranführung an den bewussten Umgang mit Ernährung und Hygiene
- Bearbeitung von Suchtverhalten
- Begleitung beim Umgang mit Behörden / rechtlichen Angelegenheiten
- Schuldenregulierung
- Aufbau eines sozialen Netzes
- Berufswegeplanung in Kooperation mit der Jugendberufshilfe
- Unterstützung bei der Schul- bzw. Ausbildungsplatzsuche
- Kooperation mit fachspezifischen Einrichtungen und Diensten
- Möglichkeit der Haustierhaltung
Gesetzliche Grundlagen
SGB VIII §§ 30, 31, 34, 35a, ggf. § 19